größtenteils Produkte der Marketing-
abteilungen, für den Techniker ist die
Bezeichnung
BASH
interessanter.
Dabei handelt es sich um eine auf die
kanadischen Firma Indigo zurückge-
hende Schaltung, die eben wegen dieser
Class-Geschichten in die Schublade
der „Digitalendstufen“ gesteckt wurde.
Wie beim Schaltverstärker handelt es
sich um eine hochfrequent getaktete
Regelung, die bei BASH allerdings das
Netzteil und nicht die Verstärkerstufe
betrifft. Beiden gemeinsam ist die Idee
der Wirkungsgradsteigerung, die bei
BASH durch eine blitzschnelle Rege-
lung der Spannungsversorgung erzielt
wird, so dass das Netzteil eben nicht
wie bei einer konventionellen Endstufe
mit konstanter Spannung in den Amp
geht. Als Vorteil hält man sich zugute,
dass diese Schaltung die Effizienz eines
Schaltverstärkers mit dem Wohlklang
einer analogen Endstufe verbindet, da
der eigentliche Verstärker weiterhin als
Class A/B arbeitet.
Spannend wird’s, als die Solo
6
Be dann
im Hörraum Platz nehmen darf. Dort
legt die Kompaktbox eine Breitbandig-
keit an den Tag, die absolut atembe-
raubend ist. Bis in den Frequenzkeller
gibt sie einen Tieftonbereich wieder,
der kräftig und hochpräzise ausfällt.
Ob eine Bassdrum oder ein knorriger
E-Bass, alles kommt ungeheuer au-
thentisch zum Ohr. Beim gestrichenen
Kontrabass glänzen die
Oberwellen
recht eindrucksvoll, jedoch ohne spek-
takulär zu wirken. Dies ist natürlich der
extremen Auflösung der Berylliumka-
lotte geschuldet, die es sich nicht neh-
men lässt, auch obenrum hochpräzise
Details aus dem Ärmel zu schütteln.
Wie erwartet spielt die Solo
6
sehr neu-
tral, was dem mitunter badewannen-
verwöhnten HiFi-Hörer anfangs wie
eine Mittenlastigkeit vorkommen mag.
Viele HiFi-Boxen - gerade die kom-
pakten - sind oft mit einem Zuviel an
Bass abgestimmt, um kurzfristig Ein-
druck zu schinden. Das ist der Solo
6
komplett fremd, sie gibt das gesamte
Spektrum
gleichmäßig, also
neutral
wieder. Diese Direktheit geht einher
mit einer perfekten Durchhörbarkeit
der Musik. Orchester werden fein säu-
berlich aufgestellt und bei Schlagzeug-
besen ist Härchenzählen kein Problem.
Die virtuelle Bühne findet weiter vorne
statt als oftmals gewohnt, die Sänge-
rin steht mitten zwischen den Laut-
sprechern. Der Raumeindruck wird
dadurch jedoch keinesfalls eingeengt,
sondern bleibt in alle Dimensionen
großzügig. Bleibt festzuhalten, dass die
Solo
6
Be eine Box mit unbestreitbarer
Exzellenz ist, sie macht einfach alles
richtig. Sie kann bei Bedarf dynamisch
losfetzen und vermittelt den Eindruck,
wirklich nichts in der Musik zu ver-
passen. Sie animiert im Gegensatz zu
„schön“ klingenden Boxen nicht sofort
dazu, in den Klangfarben zu schwelgen
oder in der Musik zu versinken - au-
ßer die Musik ist so aufgenommen:
Bei Roger Waters’ „Pros and Cons of
Hitch Hiking“ jedenfalls stimmt die
Atmosphäre und die Intimität kommt
voll rüber. Wer also nach einer grund-
ehrlichen Aktivbox sucht und sich auf
den Monitorsound einlässt, bekommt
mit der S
0
I
06
Be einen Schallwandler
auf allerhöchstem Niveau.
(
‘4a|
Elmar Michels
Offener geht‘s kaum: Der edle
Druckgusskorb setzt der Luft so wenig
W iderstand wie möglich entgegen
50.0‘-----
--LU
---------U
--------—L
.
1
.
1
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1
.L
1
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20
SO
500
200
500
1k
2k
5k
10k
Hz 40k
Die Solo
6
zeigt einen extrem linearen Frequenz-
verlauf, einzig der Hochtöner hebt bei gut 20
kHz ein wenig das Köpfchen. Das hat bei derart
hohen Frequenzen keine Auswirkungen auf die
Tonalität - und auch das kurze Ausschwingen
unterstreicht die Gutartigkeit.
Die beiden Regler für Bässe und Höhen bieten
sinnvolle Einstellungen. Sie wirken im Gegensatz
zu einem EQ-Band nicht nur auf eine M itten-
frequenz, sondern kippen den Frequenzgang
breitbandig.
Ги
U
0
IL
Solo6 Be
*
• P re is :
um 2 .3 8 0 E u ro /P a a r
• V e rtrie b :
Sound S e rv ice , R an g sd o rf
• Telefon:
0 3 3 7 0 8 9 3 3 0
• In tern et:
w w w .so u n d se rv ice .d e
• B x H x T:
2 4 0 x 3 3 0 x 2 9 0 m m
• Eingänge:
1 x analog X LR
• Funktionen:
Em pfin dlich keit (2 Stu fen ),
Höhen, B ä s s e (stu fen lo s)
einsnull
<checksum>
„D er Studio m o nito r Focal So lo 6 Be is t die
p erfekte Abhöre fü r M usikliebhaber, die auf
keinen Fall e tw a s ve rp a sse n w ollen. Ohne
S ch ö n färb erei bietet sie dem H ö rer einen
tiefen Einblick ins m u sikalisch e G esch eh en .
D as is t n ich ts für sch le ch t aufgenom m ene
Alben, ü berzeu gt den H iFi-Fan bei e n tsp re -
chendem P ro g ra m m m a te ria l jedoch auf der
ganzen Linie, w enn e r sich d arau f e in lä sst."
</checksum>
45